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Rückblick KINO ASYL 2019

DAS WAR KINO ASYL 2019!

Am 6. Dezember klang das fünfte Kino Asyl Festival mit einer großartigen Closing-Party im Pixel aus. Kurator*innen, Besucher*innen und Teamer*innen schwangen bis spät in den Abend gemeinsam das Tanzbein und feierten eine gelungene Festivalwoche. Doch der Reihe nach…

28. Nov | Warm-Up |Bellevue die Monaco

Den Anfang, quasi das Warm Up, machte am 28. November Tobias Rehms „Stronger than Fears“, eine feinfühlig inszenierte Dokumentation, die Einblick hinter die Kulissen von Kino Asyl gibt.

1. Dezember | Feierliche Eröffnung | Kammerspiele, Kammer 3

Der offizielle Startschuss für das Kino Asyl Festival 2019 fiel wenige Tage später am ersten Dezember in den Münchner Kammerspielen. Feierlich eröffnet durch den aus dem Senegal stammenden Musiker und Kino Asyl-Kuratoren Lamin Mane (alias „Jarck Boy“), gefolgt von der humorvollen ghanaischen Sitcom „Taxi Driver“ (1999) und authentischen „Straßeninterviews von Ariana Televison“ (Afghanistan, 2018/19). Als weiteres Highlight des Abends folgte eine Kino Asyl-Eigenproduktion: Die Unser Film-Produktion „Kulturschock: Arme Sau“ (DE, 2019) feierte ihre Weltpremiere.

2. Dezember | Programm & Vernissage | Gasteig, Carl-Amery-Saal | Gasteig, Pixel | HFF

Die Fortsetzung folgte bereits wenige Stunden später am Vormittag des zweiten Dezembers: Im ausverkauften Schulprogramm wurden mit „Die ganz besondere Ziege“ (2011) und „Saadat geht nach Mazar“ (2014) zwei sehr unterschiedliche, kindgerechte Filme aus Afghanistan gezeigt.

Am Nachmittag konnten Interessierte im Pixel auf einerseits gewohntem und doch innovativem Weg mit dem „Begrüss-und-Chat-o-Mat“ ins Gespräch kommen. Hierbei handelt es sich um eine, zum Dialog einladende, Installation im Pixel, entstanden durch eine Kooperation mit der SchlaU-Schule München.

Am Abend des zweiten Dezembers erzählte Kino Asyl-Kurator Miran Ahmad aus seinem bewegten Leben: Vor dem Krieg in Syrien war er als Kulturschaffender tätig, bis sein politisches Theaterengagement in schließlich zur Flucht zwang. Im Anschluss folgte mit dem Spielfilm Film „Kabullywood“ (FR/AFG, 2016) eine Mockumentary, in der Studenten im Kabul der 1970er Jahre für den Erhalt des Aryub Kinos kämpfen.

3. Dezember | Gasteig, Carl-Amery-Saal

Der Abend des dritten Festivaltages stand im Zeichen zweier Langspielfilme: Im gleichnamigen Familiendrama (AFG, 2018) betreibt Hassan eine gemeinnützige Lottogesellschaft, die dabei hilft, herzkranken Kinder eine Behandlung im Ausland zu ermöglichen. Dramatisch ging es auch in „Ndeysaan – Der Preis des Vergebens“ (SEN, 2002) zu, der die Geschichte eines Fischerdorfes und dessen Bewohner erzählt, die seit Jahren in einem seltsamen Nebel gefangen sind.

4. Dezember | Syrischer Serienabend | Bellevue di Monaco

Am vierten Dezember wurden im Bellevue di Monaco zwei, in Syrien sehr populäre, Serien präsentiert. Den Beginn machte mit „Qalam Humra – Lippenstift“ (2014) die möglicherweise mutigste Serie aus Syrien, in deren Mittelpunkt eine Drehbuchautorin steht, die sich nach einer Reihe von Erlebnissen in politischer Haft widerfindet.

Von „All Fussool Al Arba – Vier Jahreszeiten“ (2002) konnten Interessierte die letzte Folge der Serie, die sich mit dem Alltagsleben einer Familie aus Dabaskus befasst, bestaunen. Der Name „Vier Jahreszeiten“ geht auf die vier Töchter der Familie zurück.

5. Dezember | Kurzfilmabend 1 | NS Dokumentationszentrum

Für alle, die es gerne etwas kürzer mögen, hatte der erste Kurzfilmabend einiges zu bieten.

„Wir sollten gemeinsam nach vorne gehen“, von Kino Asyl teilproduziert, portraitiert Emi Shakir, der mit 13 Jahren allein aus Kurdistan (Irak) floh und mittlerweile in München seine neue Heimat gefunden hat.

Auf East Side (TUR, 2017), der von den Schwierigkeiten einer Flucht zweiter Freunde erzählt, folgte mit „Flucht vor Angst“ (DE, 2019) ein, von Kurator Matin Ahmadi eigens produzierter, Kurzspielfilm über einen afghanischen Filmemacher, der während des Drehs eines Dokumentarfilms in Deutschland eine tragische Nachricht aus der Heimat erhält.

6. Dezember | Kurzfilmabend 2 | Gasteig, Carl-Amery-Saal

Bevor es zum Ausklang des Festivals zur eingangs beschriebenen Closing-Party ging, stand noch der Kurzfilmblock 2 im, bis auf den letzten Platz besetzten, Carl-Amery-Saal an.

In „Blau-Grau“ (SYR, 2002) erfährt ein syrischer Filmemacher, dass der Ort seiner Kindheit kurz davor ist, unter den Wassermassen eines großen Staudammes zu versinken.

„Rostams Reise“ (DE, 2019) bebildert auf experimentelle Weise die Flucht des afghanischen (???) Jugendlichen Rostam nach Deutschland.

Im Anschluss an die Dokumenation „Persian Gulf“ (IRN, 2011) folgte der Spielfilm Salveger – Jahrestag. Das herzerwärmende Drama kam beim Publikum sehr gut an und stellte unter großem Applaus einen würdigen Abschluss des Filmprogramms von Kino Asyl 2019 dar.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Kurator*innen, Unterstützer*innen und Zuschauer*innen, die das Kino Asyl Filmfestival 2019 erneut zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben und freuen uns sehr darauf im neuen Jahr mit den Planungen für die kommende Ausgabe von Kino Asyl zu beginnen!